Extra-Leistungen (IGEL)
Die Regelversorgung und damit die von den Krankenkassen erstattungsfähigen Leistungen und der klinisch relevante, wissenschaftliche Fortschritt unterscheiden sich zum Teil um mehr als 5-20 Jahre. Dies gilt umso mehr für ein sich so rasch veränderndes Gebiet wie das der Neurologie.
NEUROLOGIE-BEWEGT versucht Ihnen wissenschaftlich gesicherte Diagnose- und Therapie-Innovationen anzubieten, die wir über individuelle Gesundheitsleistungen, sog. IGEL-Leistungen, versuchen zu kompensieren. IGEL-Leistungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen in der Regel nicht übernommen bzw. nur in Ausnahmefällen nach Antrag erstattet, da sie nicht in der Leistungspflicht der GKV (gesetzliche Krankenversicherung) liegen.
Die Erstattungsmöglichkeiten für PKV (private Krankenversicherung) müssen über die jeweiligen PKVs ermittelt werden. Die Kostenberechnung für die IGEL-Leistungen erfolgt nach Abschluss eines privaten Behandlungsvertrages auf gesetzlicher Grundlage (GOÄ) und wird dem Patienten selbst in Rechnung gestellt.
Nachfolgend finden Sie eine alphabetische Liste der in unserer Praxis angebotenen IGEL- bzw. Selbstzahler-Leistungen (Schlaganfall z.T. IGEL als auch GKV/PKV):
Extra- Leistungen (IGEL)
Diagnostik & Therapie
Gerne stellen wir Atteste, Zusatzbefunde und Kopien aus. Betriebswirtschaftliche und weitere ökonomische Binsenweisheiten erfordern jedoch, diese als IGEL-Leistung individuell zu kompensieren.
Für die Erstellung von zusätzlichen Bescheinigungen bzw. Befunden muss eine Aufwandsentschädigung von ca. 5-20 Euro erhoben werden, da diese Leistung im Deutschen Gesundheitssystem (GKV) ökonomisch nicht adäquat abgedeckt ist.
Die Botulinumtoxintherapie ist zugelassen für die Krankheitsbilder Dystonie, Spastik, chronische Migräne.
Noch nicht zugelassene, aber wirksame Indikationen umfassen Sialorrhoe (Speichelfluss, wie er z.B. beim Parkinson oder bei atypischem Parkinsonsyndromen vorkommen kann), Hyperhidrose (übermäßiges Schwitzen) und die Behandlung von Falten. NEUROLOGIE-BEWEGT kann sie bei eventuellen Anträgen bei der Krankenkasse zwecks Kostenübernahme unterstützen. Zusätzlich bieten wir diese Behandlungen als Igelleistung unabhängig von Kostenträger-Zusagen an.
Ein vorangehendes, individuelles Beratungsgespräch ist hierbei im Vorfeld erforderlich und wird ggf. nach GOÄ kompensiert.
Etablierte orientierende Testungen für die Erfassung von geistigen Leistungen helfen bei der Differenzialdiagnose von neurologischen Krankheitsbildern. Zusätzlich bieten wir ausführliche neuropsychologische Tests (z.B. CERAD) als IGEL-Leistung an. Es besteht eine enge wissenschaftliche Kooperation mit der neurologischen Abteilung der Universität Magdeburg, die seit Jahren eine führende Position in der Demenzforschung im deutschen Sprachraum einnimmt.
Bei Auffälligkeiten in orientierenden Demenz-Testungen bieten wir umfangreiche neuropsychologische Diagnostik an (z.B. CERAD). Diese Leistungen werden nach GOÄ kompensiert.
Die prinzipiell reversible Hirnschrittmachertherapie wird aktuell bei Krankheiten wie Depression, Alkoholabhängigkeit, Zwangserkrankungen überprüft. Dies erfolgt z.T. vorrangig über Studien, z.T. über experimentelle Verfahren. Gerne informieren wir Sie hierüber. Privatrechtliche Leistungen werden bei Erstberatung nicht, sondern erst bei erneutem Beratungsbedarf nach individueller Rücksprache in Rechnung gestellt.
Vermehrte Schweißneigung kann zu erheblicher Beeinträchtigung der Lebensqualität führen. Botulinum-Toxin-Therapie stellt eine relativ nebenwirkungsarme Therapieoption dar. Aus wirtschaftlichen Gründen können wir diese Therapieoption vorerst nur als Igel-Leistung anbieten. Gerne unterstützen wir sie bei Kostenerstattungsfragen bei Ihren Krankenkassen.
Liquorpunktion beinhaltet die Entnahme von Hirnwasser. Hirnwasser lässt sich mit einer dünnen Nadel im unteren Rückenbereich entnehmen. Der Eingriff ist mit sehr geringen Risiken (hauptsächlich vorübergehende Kopfschmerzen) verbunden und wird nach ausführlicher (d.h. schriftlicher) Aufklärung durchgeführt. Die Liquorpunktion erlaubt Infektionen oder andere neurologische Krankheitsbilder auszuschließen. In Spezialfällen kann auch der Hirndruck miterfasst werden (Normaldruckhydrozephalus, Wikipedia); hier besteht eine Kooperation mit der Neurochirurgie des Unfallkrankenhaus Marzahns.
Neurofeedback stellt eine neue, ausbaufähige EEG-gestützte Lernmethode dar. Das EEG erlaubt grundsätzlich Wachheit, Schlaf und unterschiedliche Konzentrationsstadien (Aufmerksamkeit) zu unterscheiden, was sich in unterschiedlichen EEG-Frequenzen wiederspiegelt. Ausgangspunkt ist die Auswertung eines möglichst repräsentativen, normal individuellen EEGs.
Durch Verstärkung von bestimmten Frequenzen (sog. positive Konditionierung) können Verhaltensmuster positiv verändert werden, was in der Praxis über Computer-Animationen und TV-Bildschirm erfolgt. Tierexperimentell konnten sogar epileptische Anfälle durch EEG-gestütztes Neurofeedback verringert werden. Neurofeedback wird von NEUROLOGIE-BEWEGT vorrangig bei TIC- und ADHS-Störungen eingesetzt und wissenschaftlich begleitet. International wird Neurofeedback erfolgreich bei so unterschiedlichen Erkrankungen wie ADHS (Hyperaktivitätssyndrom), Migräne, Depression, Angststörungen und Autismus eingesetzt. Das Verfahren ist technisch und personell aufwändig und muss über IGEL-Leistung kompensiert werden.
Die Ultraschalluntersuchung von Nerven-Schädigungen erlaubt eine genauere und nebenwirkungsärmere Bestimmung von Schädigungsorten bei Nerven-Schädigungen (z.B. Plexus und Kompressions-Syndrome). NEUROLOGIE-BEWEGT bietet diese Untersuchungsmethoden in Kooperation mit der Praxis von Dr. Raffauf bzw. Dr. Böhm (Pionier im deutschen Sprachgebiet in diesem Feld) und in Kooperation mit der Universität Magdeburg (Prof. Dr. Vielhaber) und Universität Erlangen (Dr. Axel Schramm) an.
Konfuzius bzw. der chinesischen Medizin wird die Aussage zugeschrieben, dass Ärzte nicht nach behandelten, sondern nach verhinderten Krankheiten vergütet werden sollten. Übertragen gilt dies heute u.a. für Herzinfarkt oder Schlaganfall. Für eine individuelle Risiko-Abschätzung eines Schlaganfalls ist eine Ultraschalluntersuchung der hirnversorgenden Gefäße unstrittig sinnvoll. Darüber hinaus beraten wir sie bzgl. Risiko-Minimierung) eines Schlaganfalls-Risikos, z.B. inkl. Ausschluss einer Fabry-Erkrankung.
Das Wissen um neurologische Risiken bei Schwangerschaft bzgl. Medikamente und Erkrankungen ist gering. Hiervon unabhängig bieten wir sowohl krankenkassenerstattungsfähige als auch Igelleistungen an. Dies betrifft insbesondere die Behandlungen bei Epilepsie (Vivantes Humboldt-Klinikum, Prof. Dr. Bettina Schmitz), Botulinumtoxintherapie, Dystonie-Therapie, Parkinsontherapie, Multiple Sklerose und andere Indikationen.
Botulinumtoxintherapie ist eine wirksame Therapie bei vermehrtem Speichelfluss (Sialorrhoe). Unabhängig von der Grunderkrankung konnte eine Wirksamkeit der Botulinumtoxintherapie bei übermäßigem Speichelfluss durch Injektion von Botulinum-Toxin in die Speicheldrüse gezeigt werden. (PubMed Link) Wir beraten Sie diesbezüglich gerne.
Durch elektrophysiologische Untersuchungen können Tremorsymptome besser eingegrenzt werden. Diese Untersuchungen haben therapeutische Konsequenzen, z.B. für die Unterscheidung von Parkinson-Tremor versus physiologischen Tremor. Wir beraten Sie gerne über Nutzen dieser diagnostischen Option und eventuelle therapeutische Konsequenzen.
Für die potenzielle, bessere Wirksamkeit von Botulinum-Toxin bei Spastik wird aktuell vermehrt der Muskel-Ultraschall eingesetzt. Wissenschaftlich konnte gezeigt werden, dass durch diese Ultraschall-Methode deutliche diagnostische Vorteile erbracht werden können. NEUROLOGIE-BEWEGT beteiligt sich an diesen Bemühungen, die Therapie von Dystonie und Spastik und Kompression-Nerven-Syndromen und Plexus-Läsionen empirisch-wissenschaftlich zu verbessern. Vor diesem Hintergrund setzen wir Ultraschall bei Botulinum-Toxin Injektionen ein (in Verbindung zu EMG; NLG).